Subway To Sally Post Mortem
„Himmelfahrt“ sollte eigentlich das letzte Kapitel für STS sein. Die Band plante, ihr letztes Album mit diesem symbolträchtigen Titel zu veröffentlichen. Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Die Reaktionen auf "Himmelfahrt" waren überwältigend positiv. Kritiker und Fans feierten das Album gleichermaßen, und die darauffolgende Tour war an vielen Orten ausverkauft. Die Energie und Begeisterung, die das Album entfachte, war so stark, dass STS ohne zu zögern beschloss, weiterzumachen. Die Lust und Leichtigkeit kehrten zurück, und die Band spürte, dass sie mit ihrer Musik den Nerv der Zeit getroffen hatte. Aber was sollte nun nach dem Ende kommen?
Die Welt um uns herum ist noch immer im Wandel. Vorherrschend ist das Gefühl, dass nichts besser, sondern im Gegenteil immer schlechter wird. "Der schwarze Tod" ist zwar vorüber, aber es blieb der ersehnte Freedom Day nach Corona aus. Stattdessen scheint ein Problem das nächste zu ersetzen. Wir leben in Zeiten des grandiosen Scheiterns. Alles pendelt zwischen Dunkelheit und Euphorie. Die Menschen sehnen sich nach Ablenkung, nach Vergessen, nach Feiern und Freiheit, wenn auch nur für den Moment.
Doch in dieser Zeit des Umbruchs offenbart sich auch eine problematische Tendenz: Die Welt scheint egoistischer zu werden. Eine "Ich zuerst!"-Mentalität breitet sich aus, während die Rufe nach Rettung der Welt anderen überlassen werden.
In dieser Welt aus Widersprüchen und Veränderungen eine Stimme zu finden, scheint schwierig. Doch bei genauerer Betrachtung findet man Parallelen in der Geschichte und in der Kunst.
Was haben Putin und Nero oder Oppenheimer und Prometheus gemeinsam? Was entsteht aus der Asche Roms? Wiederholt sich Geschichte tatsächlich das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce?
Wir alle wünschen uns ein Happy End. Immer. Darauf sind wir trainiert. Eine Menschheit, die sich selbst zerstört, Kriege, die nicht enden, so etwas können und wollen wir uns nicht vorstellen. Wir glauben an den Phönix, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen.
In unserer Musik sprechen wir die Sehnsüchte und Ängste der Menschen an, aber auch ihre Hoffnungen und Träume. In einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, möchten wir eine Konstante sein – eine Stimme der Authentizität und Menschlichkeit inmitten der Turbulenzen des Lebens.